3Kirchenpfad

Leisnig

Pilgern auf dem Lutherweg

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Leisnig

Pilgern auf dem Lutherweg

 

Drei Kirchen

Auf dem Leisniger Pilgerpfad entdecken wir die drei evangelischen Kirchen St. Pankratius, St. Matthäi und St. Nikolai. Aber nicht nur die Gotteshäuser selbst lohnen einen Besuch, sondern auch der (Pilger-)Weg dazwischen.

Aber Vorsicht! Die historische Altstadt lockt mit pittoresken Ausblicken und einzigartigen Details. Leisnig lässt Herzen höher schlagen!

 

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Pilgern auf dem Lutherweg

Kommt die Pilgerin oder der Pilger über den Lutherweg nach Leisnig, sollte nicht versäumt werden, die drei evangelischen Kircheneinrichtungen der Stadt zu besuchen. Von Nordwesten aus Richtung Mügeln kommend, beginnen wir mit der St. Pankratius Kirche in Tragnitz. Dorthin gelangt man nach der Muldenbrücke rechts über die Hauptstraße, hin zu der bezaubernden Dorfkirche mit der seltenen Madonnenfigur auf dem Mondgesicht. Diesen kleinen (und empfehlenswerten) Abstecher nun zurück und den Schloßberg hinauf, am Eselsbrunnen und am Dreiköpfehaus vorbei, bis zur Kirchstraße. Diese weiter hoch nach Süden bis zum historischen Stadtgut. Hier lohnt der Besuch der Lutherausstellung in der Leisniger Stadtinformation (Gästeamt).

Nach der Besichtigung treten wir aus dem Portal des Gästeamts hinaus und da steht schräg gegenüber die große Leisniger Stadtkirche St. Matthäi. Wer neben der Pracht des Gotteshauses auch Bedarf an kleinen Andenken oder etwa einem Pflaster hat, ist hier richtig: Im Kirchenvorraum befindet sich ein Pilgerschrank mit allerlei nützlichem Utensil.

Über den Kirchplatz nach Osten durch ein Nadelöhr kommt man zu einer überraschenden Aussicht und zwei schön gestalteten „Lutherbänken“. Rechter Hand führt der Schulweg bis zur ehemaligen Kaiserlichen Post. Der Poststraße folgend dann eine kleine Verschnaufpause an der Aussichtsplattform am Forte Belvedere mit herrlichem Blick ins Muldental (Tipp: Fernrohre).

Kirchenführungen: 01520-3198099

Ausgeruht pilgern wir nun die Poststraße weiter zum Lindenplatz mit seinen prächtigen Schulgebäuden. Diesen überqueren wir bis zur Franciscus-Nagler-Straße. Der folgen wir, um auf der Rosa-Luxemburg-Straße nach Westen bis zur Chemnitzer Straße zu gelangen. Auf diese biegen wir links ab.

Leisnig besitzt genau eine Ampel-kreuzung. Wenn Sie an dieser stehen, haben Sie ein Etappenziel erreicht. Hier befindet sich rechts in der Colditzer Straße Nr. 1 die kleine bescheidene St. Nikolai Kirche auf dem Leisniger Gottesacker, am Rande des herrlichen Ruheparks. Nach diesem Besuch führt uns der Weg die Johannistalstraße und die Bahnhofstraße ins Tal hinab. Dort trifft man wieder auf den bekannten Lutherweg nach Döbeln.

Pilger, die auf dem Lutherweg aus Richtung Döbeln in Leisnig eintreffen, folgen der Wegbeschreibung bitte in umgekehrter Richtung, also von der Bahnhofstraße.

Tipp: Der Pilger folgt in Leisnig am besten immer den kleinen quadratischen Keramik-Plaketten; liebevoll gestaltete Wegweiser der Leisniger Künstlerin Katrin Engelmann.

Jehmlich-Orgel in St. Pankratius Tragnitz

von Kantorin Andrea Coch | Original Einspielung

Jehmlich-Orgel in St. Matthäi Leisnig

von Kantorin Andrea Coch | Original Einspielung

Orgelspiel in St. Nikolai Leisnig / Gottesacker

von Kantorin Andrea Coch | Original Einspielung

St. Pankratius

Die kleine Kirche St. Pankratius im Leisniger Ortsteil Tragnitz liegt malerisch am Ufer der Mulde unterhalb des Burgberges. Die ursprüngliche Bedeutung als vermutlich erste Tauf- und Missionskirche der Gegend ist heute nicht mehr ersichtlich. Ihre ältesten Teile entstanden im 15. Jahrhundert, vermutlich im Zuge der 1491 erfolgten Erweiterung des Tragnitzer Kirchsprengels. Die spätgotische Kirche präsentiert sich mit dem stattlichen, in drei Seiten eines Achtecks geschlossenen Chores, einem niedrigeren, wohl noch romanischen Schiff, das ein spitzer Dachreiter bekrönte und einem leicht aus der Achse nach Norden verschobenen Westturm unter Satteldach.

Im Inneren hat sich aus dem späten 15. Jahrhundert das aus Porphyr gehauene Sakramentshäuschen erhalten, das sich über einem Säulchen mit einer schmiedeeisernen Gittertür öffnet und im Bogen das Antlitz Christi zeigt. Etwas älter, gegen 1460 entstanden, ist die künstlerisch hochrangige Madonnenfigur. Auf diesem bedeutenden hölzernen Bildwerk ist Maria als gekrönte Himmelskönigin dargestellt, die auf einer Dämonenmaske – einem Mondgesicht – steht, welche die Überwindung des Bösen symbolisiert. In der S-förmigen Körperbewegung, dem zarten Gesichtsausdruck und dem eleganten Schwung der Faltenkaskaden folgt das Werk dem Typus der „Schönen Madonnen“ der Zeit um 1420.

St. Matthäi

Schon von weitem ist die Bergstadt Leisnig mit dem Turm der Stadtkirche St. Matthäi zu sehen. Diese Kirche mit dem seltenen Patrozinium des Matthäus wurde von 1460-1484 anstelle eines romanischen Vorgängerbaus (vermutlich aus dem Jahr 1286) als dreischiffige spätgotische Hallenkirche errichtet. Das Kirchenschiff besitzt ein schönes Sterngewölbe, der Chorraum ein Netzgewölbe. Die Fenster haben unterschiedliches spätgotisches Maßwerk. Zirka 40 Steinmetzzeichen der Rochlitzer Steinmetzhütte lassen auf diese Bauhütte als Erbauer schließen.

Leisnig ist eine der ältesten Superintendenturen in Sachsen. Alle hier tätigen Superintendenten wurden in ununterbrochener Reihenfolge gemalt. Dank dieser Tradition hängen an den Kirchenwänden Gemälde mit deren Bildnissen aus den vergangenen Jahrhunderten bis in die Gegenwart.

Bis ins 16. Jahrhundert wurde die Stadt Leisnig vom Kloster Buch aus geistlich betreut. Bereits ab 1519 wurde die Taufe hier in deutsch gehalten und reformatorische Gedanken verbreiteten sich rasch ins Umland. Nach Luthers zweimaligem Besuch in Leisnig entstand die Leisniger Kastenordnung. Ihr ist eine Ausstellung u.a. mit originalen Schriften und Altertümern im gegenüber liegenden historischen Leisniger Stadtgut gewidmet.

St. Nikolai

Am Haupteingang auf dem Leisniger Gottesacker befindet sich die eher unscheinbare Kirche St. Nikolai. Im Jahr 2000 wurde das kleine turmlose Gotteshaus einer gründlichen Rekonstruktion unterzogen. Die Kirche dient hauptsächlich für evangelische und katholische Trauerfeiern, in den Wintermonaten für Gottesdienste und für Andachten.

Im Inneren der kleinen Friedhofskirche befindet sich ein historisches Gestühl, vermutlich ehemalige Sitzbänke der St. Pankratius Kirche Tragnitz. Auf einer Empore darüber befindet sich eine kleine Pfeifenorgel. Gemessen an ihrer geringen Größe, handelt es sich um ein beeindruckend kraftvolles Instrument. Gegenüber der St. Nikolai Kirche steht der im Jahr 2001 neu errichtete Glockenturm. Die Glocke wird zu den kirchlichen Veranstaltungen geläutet.

Leisnig wünscht immer gutes Pilgerwetter!

Pilger auf dem Lutherweg Sachsen werden herzlich eingeladen, den Leisniger Kirchen- und Pilgerpfad, und damit auch die historische Leisniger Altstadt, zu erkunden. Extra Schilder weisen den Pilger am Lutherweg in Leisnig darauf hin. In Schaukästen vor den jeweiligen Kirchen finden sich verschiedene nützliche Informationen sowie eine Telefonnummer für mögliche Kirchenführungen. Und dank eines QR-Codes kann sich der Pilger den Klang der jeweiligen Orgel aufs Handy holen; der Leisniger Kirchen- und Pilgerpfad kann sich damit sogar hören lassen! Eingespielt wurde die Orgelmusik von der Kantorin Andrea Coch.

In der Leisniger Stadtkirche St. Matthäi findet der Pilger außerdem einen Pilgerschrank vor, mit Stempel, Segenskarten, Pflaster u.v.a.m.

Der Leisniger Kirchen- und Pilgerpfad ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Leisnig, (Markt 1, 04703 Leisnig) mit: Ev.-Luth. Kirchgemeinde Leisnig-Tragnitz-Altenhof, Forte Belvedere Leisnig, Kulturbund Leisnig e.V., Leisniger Geschichts- und Heimatverein e.V., mit freundlicher Unterstützung der Wander- und Pilgerakademie Sachsen (Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen). Gestaltung/Fotos: Mirko Joerg Kellner.

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